K-Tipp (1/2021) – Das wissen Google & Co. über Sie
Die vier Internetgiganten sammeln viel mehr persönliche Daten, als man meint. Das zeigen die vom K-Tipp eingesehenen Daten zweier Redaktorinnen.
Ursula Sury ist Professorin für Datenschutzrecht an der Hochschule Luzern. Sie warnt: Viele Leute seien der Meinung, sie hätten nichts zu verbergen und darum von der Datensammelwut von Google & Co. nichts zu befürchten. «Sie müssen sich aber bewusst sein, dass sie einfach ihre Persönlichkeit verschenken.» Das könne zu gravierenden Problemen führen: «Die Unternehmen kategorisieren die Leute aufgrund der erhobenen Daten und ziehen teils falsche Schlüsse.» So könne es passieren, dass jemand plötzlich nicht mehr als kreditwürdig gelte. Zudem würden viele persönliche Daten verkauft – oder auf Verlangen staatlichen Behörden herausgegeben.
Apple
Die US-Firma Apple lieferte auf Anfrage einer K-Tipp-Redaktorin 30 Ordner mit mehreren Unterordnern.
Fazit: Auch Apple speichert intimste Informationen aus dem Alltag der Redaktorin. Beispiele:
Apple kennt zum Beispiel die Einkaufsliste der K-Tipp-Redaktorin. In den von Apple gelieferten Daten steht: «Tomate, Aubergine, Milch, Obst und Nüsse.»
Apple weiss, wofür sich die Redaktorin kulturell interessiert – etwa für die Rote Fabrik in Zürich oder das Theater Neumarkt.
Gespeichert wird auch alles, was im App-Store gekauft oder geladen wurde: etwa die Uber-App, UBS Mobile Banking, die Swiss Covid App.
Apple weiss auch, welche Computerspiele die Frau hat und wann sie spielt: «‹Redecor – Home Design Makeover›, last played 19.12.2020, 15.57 Uhr.»
Und bei jedem Foto, das die Redaktorin gemacht hat, ist aufgezeichnet, welche Kamera sie verwendete und wo es aufgenommen wurde: «iPhone 11, Glattpark.»