Abschnittsübersicht

    • Mit dem Ziel, Profit und Macht über andere zu erlangen, sammeln seit jeher Staaten, Unternehmen und auch Privatpersonen Daten. Auch dein Verhalten in der digitalen Welt ist interessant. Mit eingeschaltetem Handy kannst du geortet und ausgehorcht werden. Das ist technisch möglich. Deshalb haben Staaten Gesetze, die regeln, was legal und was illegal ist. Diese Gesetze können von Staat zu Staat sehr unterschiedlich sein.

      In China ist die Form der staatlichen Überwachung der Bürgerinnen und Bürger weit fortgeschritten: Wann hast du deine Grosseltern das letzte Mal besucht? Gehst du bei Rot über die Strasse? Hast du deine letzte Handy-Rechnung schon bezahlt? Die Antworten auf diese und ähnliche Fragen sollen ab 2020 in China darüber entscheiden, wie viele «Sozialkreditpunkte» jemand erhält. Mit diesem System will Chinas Regierung die Bevölkerung zu besseren Menschen erziehen. Wer sich richtig verhält, wird mit Punkten belohnt. Wer jedoch gegen Regeln verstösst, wird mit Minuspunkten bestraft. Möglich wird diese Totalüberwachung unter anderem durch Gesichtserkennung und durch die Daten der Handys der Bürgerinnen und Bürger.

      Chinas Sozialkredit-System ist ein Beispiel, wie durch Überwachung das Leben der Menschen beeinflusst, wenn nicht sogar manipuliert werden kann. Wie weit darf und soll Überwachung gehen?

    • Zusatzmaterial
    • Die vier Internetgiganten sammeln viel mehr persönliche Daten, als man meint. Das zeigen die vom K-Tipp eingesehenen Daten zweier Redaktorinnen.

      Ursula Sury ist Professorin für Datenschutzrecht an der Hochschule Luzern. Sie warnt: Viele Leute seien der Meinung, sie hätten nichts zu verbergen und darum von der Datensammelwut von ​Google & Co. nichts zu befürchten. «Sie müssen sich aber bewusst sein, dass sie einfach ihre Persönlichkeit verschenken.» Das könne zu gravierenden Problemen führen: «Die Unternehmen kategorisieren die Leute aufgrund der erhobenen Daten und ziehen teils falsche Schlüsse.» So könne es passieren, dass jemand plötzlich nicht mehr als kreditwürdig gelte. Zudem würden viele persönliche Daten verkauft – oder auf Verlangen staatlichen Behörden herausgegeben.

    • Wer sind wir im Internet? Wir haben den Test gemacht – und irritierende Details aus unserem Leben entdeckt.

    • Überwacht - Chinas Weg zur digitalen Diktatur

      Mit ausgeklügelter Technik werden die Bürgerinnen und Bürger Chinas überwacht. Diejenigen, die ihren Verpflichtungen nachgehen, erhalten Punkte für ihren Sozialkredit. Denjenigen, die laut Regierung etwas falsch machen, werden diese abgezogen. Und es gilt: Je weniger Punkte, desto weniger Freiheit.

      In den Städten Chinas zeichnen rund 200 Millionen Kameras das Verhalten der Menschen auf. Mit Gesichtserkennung, Körperscanning und Geotracking beobachtet und bewertet der Staat jede Handlung der Chinesinnen und Chinesen.

      In Form eines Sozialkreditsystems werden die Menschen mit Punkten belohnt oder bestraft. Diejenigen mit einem niedrigen Punktestand sind stark in ihren Freiheiten eingeschränkt: Sie dürfen beispielsweise keine Flüge buchen

      Einer von ihnen ist der investigative Journalist Liu Hu. Da er Korruption auf höchster Ebene aufdeckte, betrachtet die Regierung ihn als Feind. Nach mehreren Gerichtsverfahren wurde er als «unehrlich» klassifiziert und so von der Gesellschaft ausgeschlossen. Liu Hu befürchtet schlimmes für die digitale Zukunft Chinas. Doch nicht alle Chinesen stehen dem System so kritisch gegenüber, viele erhoffen sich mehr Sicherheit und Effizienz.

      Überwacht – China auf dem Weg zur digitalen Diktatur

    • A day in the life of your data

      Eine Geschichte deiner Daten