1. Die Orientierungsphase

Überlege, unter welchen Suchbegriffen du am ehesten fündig wirst: Welche Stichworte passen zu dem Begriff? Gibt es Synonyme? Welche Assoziationen könnten andere Menschen am ehesten zum Thema entwickeln? Wenn du Informationen zur Netzkultur suchst, bieten sich beispielsweise vielfältige Begriffe und Kombinationen an, wie: «Internetkultur», «Kultur des Internets», «Cybergesellschaft», «Digital Natives», «Netzcommunity», «Internet Community» etc. Informationen in Lexika helfen, erste Hintergrundinformationen zu recherchieren. Für einen Einstieg in die Thematik kann Wikipedia eine gute Anlaufstelle bieten – sollte aber nicht allein für sich stehen. 

2. Die Vorbereitungsphase

Die Auswahl geeigneter Suchbegriffe ist entscheidend für den Erfolg einer Recherche. Sei deshalb kreativ bei der Wahl deiner Suchbegriffe, und verwende unterschiedliche Schreibweisen. Auch die Verwendung mehrerer Suchbegriffe ist hilfreich, da du dadurch ein Thema besser um- schreiben und eingrenzen kannst und somit relevantere Treffer erhältst. Darüber hinaus sollte man sich einen Überblick verschaffen, welche Institutionen (Ministerien, Vereine, Forschungsinstitute, Universitäten, Firmen) sich mit dem Thema beschäftigen.

Einmal angenommen, du suchst nach einer bestimmten DIN-Norm, dann solltest du beim Deutschen Institut für Normung oder beim Verband Deutscher Ingenieure beginnen. Verwende vornehmlich offizielle Seiten, da diese für ihren Inhalt bürgen. Bei privaten Websites oder Blogs schau genauer hin: Gibt es ein Impressum, Pressestimmen, wird die Seite aktualisiert? Wähle geeignete Suchwerkzeuge aus: Suchst du nach einer konkreten Information, solltest du zu Suchmaschinen greifen. Benötigst du einen Einstiegspunkt in eine Recherche oder suchst du Informationen zu einem Sachgebiet beziehungsweise einem Thema, ist ein Webkatalog oder ein Portal sicher die bessere Wahl.

3. Die Suchphase

Durch eine Kombination mehrerer Suchwerkzeuge (Suchmaschinen, Webkataloge, Blogs, Wikis etc.) finden sich bisweilen inhaltlich interessante Seiten, die Google nicht erfasst. Durch die monopolartige Stellung von Google haben viele Nutzer den Eindruck, dass Informationen, die mit Google nicht auffindbar sind, auch nicht existieren – was aber keinesfalls zutrifft.

Umfangreichere Ergebnisse liefern mehrere Suchanfragen hintereinander, bei denen die Begriffskombinationen und die Reihenfolge der Suchbegriffe variieren, z.B.: «Mathe Abiwissen», «Abiwissen Mathe», «Abitur Mathematik».

Inhaltlich relevante Informationen, die im Laufe der Recherche gewonnen werden, sollte man für weitergehende Suchanfragen nutzen (beispielsweise Namen von Autoren, Forschungsprojekten oder Studien).

4. Die Auswertungsphase

Durch die Verwendung mehrerer Suchwerkzeuge hast du die Möglichkeit, die gefundenen Seiten zu vergleichen. Denn kommt eine Website in mehreren Suchmaschinen unter den ersten zehn Treffern vor oder ist eine Website in mehreren Webkatalogen gelistet, so kann man davon ausgehen, dass es sich um eine wichtige oder zumindest vielfach beachtete Seite handelt. Die Tatsache, dass eine Website von vielen Nutzern in einem «Social-Bookmarking-Dienst» getaggt wurde, verweist darauf, dass es sich zwar um eine populäre Website handelt, deren Informationen aber dennoch geprüft werden müssen! Um die Auswertung von Suchergebnissen zu erleichtern und um einen Text über das Thema zu verfassen, ist es notwendig, während der Suchphase ein Protokoll zu führen, in dem du Suchbegriffe, Suchwerkzeug, URL und Notizen zum Inhalt der Website, am besten in tabellarischer Form, festhältst.[1]


[1] Nach: DIE ZEIT Medienkunde (2010/11), S. 120 und DIE ZEIT Medienkunde (2012/13), S. 114.